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Die Heinrich-Böll-Stiftung verleiht 2023 erneut drei European Media Fellowships für Journalist*innen, Blogger*innen und Medienschaffende mit dem Ziel, vertieft zur Situation der Presse- und Medienfreiheit in der EU zu recherchieren und die Ergebnisse der Recherche in drei überregionalen deutschen Medien zu veröffentlichen.
Wir möchten in diesem Jahr Recherchevorhaben zum Thema „Presse- und Medienfreiheit in Europa“ fördern. Die Fellows wählen dabei das Land für die Recherchereise und ein spezifisches Thema, über welches sie recherchieren möchten selbst. Aus der Recherche sollen am Ende drei Beiträge entstehen, welche in etablierten, überregionalen deutschen Medien veröffentlicht werden sollen.
Mögliche Themen der Recherche können sein:
Bewerben können sich Journalist*innen, Blogger*innen und Medienschaffende, die freiberuflich tätig sind, sich für das Thema interessieren und darüber berichten möchten. Es können im Rahmen der Recherche verschiedene Formate entstehen: Reportagen, Artikel, Interviews, Podcasts etc. Dabei entscheiden die Autor*innen selbst über das Thema und den Rechercheort (bzw. Land).
Die im Rahmen des Fellowships verfassten drei Beiträge sollen anschließend in einschlägigen deutschsprachigen Medien publiziert werden und werden ebenfalls auf der Homepage der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlicht. Wir freuen uns über Bewerber*innen, die bereits Expertise bzgl. des Themenbereichs mitbringen oder zuvor zum Thema gearbeitet haben sowie auf Bewerbungen von Menschen mit Migrationsgeschichte.
Die Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 20. Februar 2023 an mediafellowships@boell.de
Bei weiteren Fragen können Sie sich gern wenden an: Georg McCutcheon (E-Mail: mccutcheon@boell.de)
Weltweit sind Journalist*innen und freie Medien einem immer größeren Druck ausgesetzt. Laut eines Rankings von Reporter ohne Grenzen (2022), ist die Pressefreiheit in drei von vier Ländern auf der Welt bereits deutlich eingeschränkt. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung in vielen autokratischen Staaten in den letzten zwei Jahren noch verstärkt.
Dabei bilden eine freie, unabhängige Presse und eine vitale, vielfältige Medienlandschaft das Rückgrat einer liberalen Demokratie. Doch auch in Europa und in der EU geraten diese Grundpfeiler demokratischer Ordnung zusehends unter Druck. Seit Jahren lassen sich – aus unterschiedlichen Gründen – in Ungarn, Polen, Bulgarien, Italien und zuletzt auch in Griechenland zunehmende Einschränkungen einer unabhängigen Presse- und Medienlandschaft beobachten. Unabhängige Berichterstattung wird durch Monopolisierung oder staatliche Vereinnahmung ganzer Medienlandschaften bedroht. Investigative Journalist*innen erleben Bedrohungen und Anfeindungen, Hass und Hetze im Netz oder die Überhäufung mit juristischen Klagen, die sie an der Ausübung ihrer Recherchetätigkeit behindern sollen. Selbst vor gewalttätigen Übergriffen und sogar Mord wird nicht zurückgeschreckt.
Europa ist längst kein „safe haven“ mehr für eine kritische, freie Presse. Die Morde an der maltesischen Bloggerin Daphne Caruana Galizia und dem slowakischen Journalisten Jan Kuciak bilden den traurigen Höhepunkt dieser schleichenden Verschlechterung. Und auch die gezielte mediale Desinformation der russi-schen Propaganda im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur für die russische Gesell-schaft, sondern auch für die freie Berichterstattung in Europa immense Auswirkungen.