European Media Fellowship (m/w/d)

  • Remote

    Arbeitsort

  • Fellowship

    Job Level

  • Arbeitsbeginn : Ab sofort

    Arbeitsbeginn

  • Bewerbungsfrist : 20.02.2023

    Bewerbungsschluss

Die Heinrich-Böll-Stiftung verleiht 2023 erneut drei European Media Fellowships für Journalist*innen, Blogger*innen und Medienschaffende mit dem Ziel, vertieft zur Situation der Presse- und Medienfreiheit in der EU zu recherchieren und die Ergebnisse der Recherche in drei überregionalen deutschen Medien zu veröffentlichen.

Welchen Themenschwerpunkt hat das Fellowship?

Wir möchten in diesem Jahr Recherchevorhaben zum Thema „Presse- und Medienfreiheit in Europa“ fördern. Die Fellows wählen dabei das Land für die Recherchereise und ein spezifisches Thema, über welches sie recherchieren möchten selbst. Aus der Recherche sollen am Ende drei Beiträge entstehen, welche in etablierten, überregionalen deutschen Medien veröffentlicht werden sollen.

Mögliche Themen der Recherche können sein:

  • Media Capture / Einschränkung von Medienpluralismus
  • Einschüchterung / Bedrohung von Journalist*innen in Europa in verschiedenen nationalen Kontexten
  • Intersektionale Diskriminierung und Hetze gegen Journalist*innen als gezielte Waffe zur Unterdrückung der Pressefreiheit
  • Zunehmende Bedrohung durch SLAPP-Klagen gegen Medienschaffende
  • Risiken russischer Desinformation und ihre Bekämpfung
  • Recherchen zum European Media Freedom Act

An wen richtet sich das Fellowship?

Bewerben können sich Journalist*innen, Blogger*innen und Medienschaffende, die freiberuflich tätig sind, sich für das Thema interessieren und darüber berichten möchten. Es können im Rahmen der Recherche verschiedene Formate entstehen: Reportagen, Artikel, Interviews, Podcasts etc. Dabei entscheiden die Autor*innen selbst über das Thema und den Rechercheort (bzw. Land).

Die im Rahmen des Fellowships verfassten drei Beiträge sollen anschließend in einschlägigen deutschsprachigen Medien publiziert werden und werden ebenfalls auf der Homepage der Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlicht. Wir freuen uns über Bewerber*innen, die bereits Expertise bzgl. des Themenbereichs mitbringen oder zuvor zum Thema gearbeitet haben sowie auf Bewerbungen von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Was erwartet die Fellows?

  • Rechercheaufenthalt von bis zu 7 Tagen im europäischen Ausland (die Reise soll bis Mitte 2023 erfolgen, die Texte im Herbst 2023 veröffentlicht werden)
  • Recherche- und Reisehonorar in Höhe von 2.000 Euro
  • Unterstützung bei der Organisation von Interviews
  • Teilnahme an Netzwerkveranstaltungen, Dialogevents der hbs sowie ggf. der hbs Auslandsbüros

Wir freuen uns über Bewerbungen mit:

  • Einem Lebenslauf (1 Seite)
  • Einem Anschreiben mit Beschreibung von Motivation, Qualifikation und Erfahrung (1 Seite)
  • Einem ausführlichen Recherchevorschlag für alle drei Artikel / audiovisuelle Beiträge (insgesamt 1-2 Seiten), der auf folgende Aspekte eingeht: Vorschlag zur geplanten Storyline, Vorschlag zu Interviewpartner*innen, Planung zur Veröffentlichung und Platzierung der Beiträge in deutschen Medien und Reisedaten (Ort und Zeitraum, Minimum von 5 Reisetagen)
  • Drei aktuelle Arbeitsproben

Die Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 20. Februar 2023 an mediafellowships@boell.de

Bei weiteren Fragen können Sie sich gern wenden an: Georg McCutcheon (E-Mail: mccutcheon@boell.de)

Hintergrund

Weltweit sind Journalist*innen und freie Medien einem immer größeren Druck ausgesetzt. Laut eines Rankings von Reporter ohne Grenzen (2022), ist die Pressefreiheit in drei von vier Ländern auf der Welt bereits deutlich eingeschränkt. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung in vielen autokratischen Staaten in den letzten zwei Jahren noch verstärkt.

Dabei bilden eine freie, unabhängige Presse und eine vitale, vielfältige Medienlandschaft das Rückgrat einer liberalen Demokratie. Doch auch in Europa und in der EU geraten diese Grundpfeiler demokratischer Ordnung zusehends unter Druck. Seit Jahren lassen sich – aus unterschiedlichen Gründen – in Ungarn, Polen, Bulgarien, Italien und zuletzt auch in Griechenland zunehmende Einschränkungen einer unabhängigen Presse- und Medienlandschaft beobachten. Unabhängige Berichterstattung wird durch Monopolisierung oder staatliche Vereinnahmung ganzer Medienlandschaften bedroht. Investigative Journalist*innen erleben Bedrohungen und Anfeindungen, Hass und Hetze im Netz oder die Überhäufung mit juristischen Klagen, die sie an der Ausübung ihrer Recherchetätigkeit behindern sollen. Selbst vor gewalttätigen Übergriffen und sogar Mord wird nicht zurückgeschreckt.

Europa ist längst kein „safe haven“ mehr für eine kritische, freie Presse. Die Morde an der maltesischen Bloggerin Daphne Caruana Galizia und dem slowakischen Journalisten Jan Kuciak bilden den traurigen Höhepunkt dieser schleichenden Verschlechterung. Und auch die gezielte mediale Desinformation der russi-schen Propaganda im Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur für die russische Gesell-schaft, sondern auch für die freie Berichterstattung in Europa immense Auswirkungen.

Veröffentlicht am: 06.01.2023