Wie bewerten Arbeitnehmer:innen ihre eigenen Arbeitsbedingungen? Dies erhebt der DGB in seinem “Index für gute Arbeit” jährlich seit 2007. Anhand dieser Daten wurde nun ein separater Report erstellt, der sich auf die Arbeitsbedingungen für die rund 12 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland konzentriert.
Im Vergleich mit nicht-migrantischen Beschäftigten zeigte sich, dass die sogenannte “Einfacharbeit”, unsichere Verhältnisse, prekäre Arbeitszeiten und geringe Einkommen für Menschen mit Migrationshintergrund überdurchschnittlich häufig auftreten. So arbeitet rund ein Drittel von ihnen in Helfer- und Anlerntätigkeiten (“Einfacharbeit”), in der Vergleichsgruppe ohne Migrationshintergrund waren es lediglich 18 %. Weiterhin ist der Anteil der Leih- und Schichtarbeit wesentlich höher, er liegt bei 6 % für Leiharbeit und 21 % für Schichtarbeit. Zudem arbeiten migrantische Beschäftigte häufiger in befristeten Arbeitsverhältnissen, rund 17 % sind davon betroffen. Dies führt auch dazu, dass Sorgen um die eigene berufliche Zukunft bei 23 % der Befragten verbreitet sind. Zudem reicht für mehr als 40 % das Einkommen nicht oder nur gerade so zum Leben.
Die atypischen bzw. prekären Arbeitsverhältnisse sind dabei nicht bei allen Subgruppen migrantischer Beschäftigter gleich: Am meisten betroffen sind Immigrant:innen in erster Generation, die aus Staaten außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) stammen. Bei der Unterteilung von vier Subgruppen unterscheidet der DGB zwischen “selbst zugewandert” bzw. “Eltern zugewandert” und Herkunft von innerhalb oder außerhalb des EWR.
Denkbar ist bei diesen Ergebnissen auch, dass die Realität nochmals anders aussieht: Befragt wurden lediglich Personen, die über einen Telefonanschluss mit deutscher Vorwahl verfügen und ausreichende deutsche Sprachkenntnisse besitzen. Dass dabei bestimmte Teile der Immigrant:innen in Deutschland nicht oder kaum vertreten waren, thematisiert auch der DGB selbst und vermutet, dass die Studie die Verbreitung prekärer Arbeitsverhältnisse noch unterschätzt.
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Unternehmensgründung: Fast jeder zweite junge Mensch kann sich die Gründung eines eigenen Unternehmens vorstellen, nur ein Viertel schließt dies kategorisch aus. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Bertelsmann Stiftung zu Jungunternehmer:innen, die dafür 14- bis 25-Jährige befragt hat.
Elternzeit: Vor mehr als zehn Jahren wurde das Elterngeld erstmals eingeführt und resultierte in längeren Elternzeiten. Die dadurch entstandenen Lücken bei der Beschäftigung können Unternehmen langfristig abfedern, zeigt nun eine neue Studie. Der Spiegel kennt die Details.
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Veröffentlicht am : 24.07.2024