Arbeitsmigration und Fremdenfeindlichkeit

Arbeitsmigration und Fremdenfeindlichkeit

Wie beeinflussen fremdenfeindliche Einstellungen die Wahl des Wohnortes von Migrant:innen in Deutschland? Und wie wirkt sich das auf den Arbeitsmarkt in Deutschland aus? Eine neue Studie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel liefert Antworten auf diese Fragen und zeigt, wie einwanderungsfeindliche Einstellungen die Arbeitsmigration in bestimmten Regionen bremsen.

Die Migrationsmuster in Deutschland zeigen große regionale Unterschiede: Während 85 % der Bevölkerung in Westdeutschland leben, konzentrieren sich 90 bis 94 % der Zuwanderung auf diese Region. Auch die Migrationsrate variiert erheblich. Während sie etwa 2017 in Bautzen (Ostdeutschland) bei nur 1,4 Migrant:innen pro 1.000 Beschäftigten lag, fiel sie in Offenbach (Westdeutschland) mit 24,1 deutlich höher aus.

Regionale Unterschiede in der Zuwanderung sind eng mit den politischen Einstellungen verbunden. Gemessen an Wahlresultaten rechter Parteien und der Häufigkeit rechtsextremer Gewalt zeigt die Studie einen deutlichen Zusammenhang. So ist die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien in Deutschland, besonders in Ostdeutschland, in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Gleichzeitig hat die politisch motivierte Kriminalität von Rechtsextremen seit 2015 ebenfalls zugenommen. Besonders hohe Zahlen wurden in großen Städten registriert, allerdings ist die Kriminalitätsrate pro Kopf in Ostdeutschland deutlich höher als in Westdeutschland.

Die Studie verdeutlicht insgesamt, dass fremdenfeindliche Einstellungen und die politische Landschaft die Arbeitsmigration in Deutschland erheblich beeinflussen. Regionen mit hoher Akzeptanz und niedriger Fremdenfeindlichkeit ziehen Migrant:innen an, was wiederum den lokalen Arbeitsmarkt stärkt. Hingegen kämpfen Regionen mit starken rechtsextremen Tendenzen mit einem Mangel an Arbeitskräften und Fachkräften.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Berufsausbildungen: Fachkräfte mit Berufsausbildung bleiben im Vergleich zu Hoch- oder Geringqualifizierten in Deutschland seltener arbeitslos. Inwieweit eine Berufsausbildung vor Arbeitslosigkeit schützt, zeigt das IW.

  • KI in der Arbeitswelt: Der neue KI Arbeitsmarkt Index von Anthropic zeigt, dass Künstliche Intelligenz die Arbeit der Menschen derzeit eher unterstützt, anstatt sie zu automatisieren. In welchen Berufen KI am meisten zum Einsatz kommt, weiß the-decoder.
  • Steuerpolitik: Die Steuerreformvorschläge der Parteien werden im Bundestagswahlkampf 2025 stark diskutiert. Während SPD und Grüne auf Entlastungen für untere und mittlere Einkommen abzielen, begünstigen CDU/CSU, FDP und AfD mit ihren Plänen insbesondere Besser- und Hochverdienende sowie Unternehmen, berichtet das DIW Berlin.

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Veröffentlicht am : 12.02.2025