Bürgergeld – Arbeiten lohnt sich trotzdem

Bürgergeld - Arbeiten lohnt sich trotzdem

Da das Bürgergeld stärker gestiegen ist als die Löhne, lohne es sich nicht mehr zu arbeiten. Diese und ähnliche Behauptungen ranken sich immer wieder um die Grundsicherung. Zuletzt hieß es im Wahlprogramm von CDU/CSU: “Das sogenannte ‘Bürgergeld’ senkt die Anreize, eine Arbeit aufzunehmen.” In einem Beitrag der Hans-Böckler-Stiftung widerlegt der Wissenschaftler Johannes Steffen diese These.

Wichtig sei es, die richtigen Größen zu vergleichen, so Steffen. Für einen fairen Vergleich zwischen Bürgergeld und Einkommen müssen vor allem die Niedriglöhne unter Berücksichtigung des Mindestlohns betrachtet werden. Von 2021 bis 2025 stieg das Bürgergeld nominal um 26,2 %, während der Mindestlohn um 34,9 % anstieg. Niedrige Löhne stiegen damit also stärker als das Bürgergeld. Zudem gelte es, Verzerrungen in Vergleichen zu beachten, die entstehen, wenn Bürgergeld beziehende Mehr-Personen-Haushalte und Alleinverdiener mit niedrigem Lohn gegenübergestellt werden, ohne zu berücksichtigen, dass Leistungen wie das Kindergeld auf das Bürgergeld angerechnet werden, während Erwerbstätige sie zusätzlich bekommen.

Ein fairer Vergleich macht damit deutlich, dass Arbeit sich weiterhin lohnt. So zeigt Steffens Beispielrechnung, dass ein Single-Haushalt mit Vollzeitjob zum Mindestlohn monatlich 555 € mehr verfügbares Einkommen hat als derselbe Haushalt im Bürgergeldbezug. Hinzu kommt, dass Erwerbstätigen-Freibeträge es Bürgergeldbeziehenden ermöglichen etwas hinzuzuverdienen und so mehr Einkommen zu generieren als Menschen ohne Beschäftigung.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Arbeitszeit & Leistung: Google-Co-Gründer Brin fordert bei der wöchentlichen Arbeitszeit „60 Stunden als Sweet Spot der Produktivität“. Allerdings warnen Experten vor den gesundheitlichen und leistungseinschränkenden Folgen überlanger Arbeitszeiten. Zufriedenheit und Flexibilität würden stattdessen die Produktivität langfristig fördern, wie die WirtschaftsWoche berichtet.
  • Digitalisierung: 77 % der Unternehmen bewerten ihren Digitalisierungsgrad positiv, jedoch würden Hürden wie hohe Kosten, Komplexität, rechtliche Unsicherheiten und langsamer Netzausbau den digitalen Wandel erschweren. Das ergibt die Digitalisierungsumfrage 2025 des DIHK.
  • Krankenstand: Der Krankenstand in Deutschland bleibt mit durchschnittlich 23,9 Fehltagen pro Versichertem im Jahr 2024 hoch, zeigt eine Auswertung der AOK. Besonders langwierige Krankheitsfälle bei Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen tragen zu den hohen Ausfallzeiten bei. Atemwegserkrankungen waren der häufigste Grund für Krankschreibungen, führten jedoch zu kürzeren Ausfällen, meldet die Tagesschau.

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Veröffentlicht am : 12.03.2025