Fachkräftelücke bei Gesundheits- und Sozialberufen besonders stark

Der demographische Wandel in Deutschland geht unaufhaltsam weiter: Unsere Gesellschaft wird immer älter, ja man mag sogar behaupten, sie überaltert. Gerade angesichts dieser Tatsache ist die Bilanz des KOFA Berichts zur Fachkräftesituation in Gesundheits- und Sozialberufen besonders frappierend: Die Fachkräftelücke in diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren mehr als verdreifacht, bundesweit fehlen rund 133.000 Arbeitskräfte.

Dass Deutschland unter einem allgemeinen Fachkräftemangel leidet, ist nichts Neues. Gesundheits- und Sozialberufe sind dabei besonders betroffen: Jede vierte aller nicht besetzbaren Stellen konzentriert sich auf diesen Sektor, ergo ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Fachkräftelücke. Der Bericht zeigt, dass die Situation bei Spezialist:innen mit Bachelor- und Fortbildungsabschluss besonders angespannt ist. Dort können 7 von 10 offenen Stellen nicht besetzt werden.

Hinzu kommt der steigende Bedarf an Fachkräften besonders im Bereich der Pflege, da die
Zahl der pflegebedürftigen Personen weiter zunimmt. Wie sehr unsere Gesellschaft auf die versorgungsrelevanten medizinischen Gesundheitsberufe angewiesen ist, zeigte nicht zuletzt die Corona-Pandemie. Aber auch dort, wo der Grundstein für das spätere Bildungs- und Erwerbsleben gelegt wird, nämlich in der Kinderbetreuung, ist der Fachkräftemangel am größten. Dabei ist dieser Bereich zentral für unseren Arbeitsmarkt, denn hier wird die Arbeitsmarktbeteiligung von Müttern und Vätern maßgeblich bestimmt. Es ist somit Handlungsbedarf geboten.

Auch wenn Ausbildungen zu Pfleger:innen und Erzieher:innen die größte Anzahl an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen verzeichnen können, ist es dem Bericht zufolge wichtig, weiterhin die Attraktivität dieser Ausbildungen zu steigern. Denn der Bedarf an Personal wächst schneller, als neue Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt kommen. Eine weitere Forderung lautet, Quereinstiege in Gesundheits- und Sozialberufe zu erleichtern sowie Höherqualifizierungen zu ermöglichen, sodass Helfer:innen nachqualifiziert und somit neue Fachkräfte gewonnen werden können. Auch spricht sich die KOFA für eine verstärkte Rekrutierung ausländischer Fachkräfte aus. Nicht zuletzt müsse es in den genannten Berufen auch strukturelle Veränderungen geben, etwa bei der Vereinbarkeit von Schichtarbeit und Privatleben.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Die Folgen der Konjunkturflaute in Deutschland auf die Arbeitslosenquote stellt ein Artikel des Spiegels dar.

  • Wie Ausbildungsbetriebe versuchen potenzielle Bewerber:innen über Social Media zu erreichen, thematisiert die Tagesschau.

  • Für die meisten Menschen besitzt das Privatleben einen höheren Stellenwert als ihr Arbeitsleben. Zumindest wollen mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland weniger arbeiten und wären bereit, dafür Lohneinbußen in Kauf zu nehmen, so die Wirtschaftswoche.

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Veröffentlicht am : 04.09.2024