Frauenanteil im Top-Management

Frauenanteil im deutschen Top-Management

Es geht voran mit dem Frauenanteil in deutschen Vorständen – in sehr kleinen Schritten. So waren im September 20 % der Vorstandsposten in deutschen Unternehmen mit einer Frau besetzt, in den 40 DAX-Unternehmen stieg der Wert sogar auf 25 %. Diese Ergebnisse fasst die AllBright Stiftung, die sich mit der Gleichstellung der Geschlechter befasst, in ihrem Herbstbericht 2024 unter dem warnenden Hinweis “Mind the gap” zusammen.

Grundsätzlich lässt sich dabei beobachten, dass die Dynamik bei der Erhöhung des Frauenanteils in diesem Jahr etwas nachgelassen hat, gerade im Vergleich zu den Vorjahren. Der Anteil an weiblichen Vorständinnen stieg um 2,3 Prozentpunkte, in den Aufsichtsräten erhöhte sich der Anteil um 0,9 Punkte. Von den 160 börsennotierten Unternehmen haben nun ca. zwei Drittel Frauen im Vorstand. Besonders hoch liegt der Wert etwa bei Allianz, Airbus und Telekom mit jeweils drei Frauen; bei den DAX-Unternehmen bleibt nur die Porsche Holding ohne einzige Frau.

In den höchsten Machtpositionen in Unternehmen – dem Vorsitz von Vorständen und Aufsichtsräten – stagniert der Frauenanteil auf sehr geringem Niveau. Die 160 Börsenunternehmen haben insgesamt lediglich zehn weibliche Aufsichtsratsvorsitzende (z. B. Delivery Hero, Puma oder Vonovia) und sieben weibliche Vorstandsvorsitzende (z. B. Fresenius, Merck oder die Renk Group).

Im internationalen Vergleich bleibt Deutschland dadurch weit zurück: Spitzenreiter ist Großbritannien mit einem Frauenanteil von 32,1 % in den größten Börsenunternehmen. Basierend darauf identifiziert die AllBright Stiftung abschließend Erfolgsfaktoren für Gleichstellung: Hilfreich waren in Großbritannien etwa die rege öffentliche Debatte, Selbstverpflichtungen der Unternehmen und Berichtspflichten zum Frauenanteil in der Führung sowie zum Gender Pay Gap. Daran könnte sich Deutschland orientieren, um wieder mehr Dynamik in die Gleichstellung bei Top-Positionen zu bringen.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Pflegesektor: Die Internationalisierung der Pflege ist längst in vollem Gange, ausländische Fachkräfte leisten insbesondere angesichts des akuten Mangels einen großen Beitrag. Das IAB hat in einer neuen Publikation untersucht, wie sich die Beschäftigung dieser Arbeitnehmer:innen in den letzten Jahren verändert hat und beleuchtet aktuelle Entwicklungen.

  • Arbeitgeberranking: Welche Unternehmen sind besonders attraktiv für Young Professionals? Dies untersucht jährlich der Universum Young Professional Survey und erstellt ein Ranking basierend auf den Antworten der fast 9.400 jungen Berufstätigen. Wer dieses Jahr neben Siemens, Bosch und Porsche unter den Top Ten gelandet ist, fasst das PR-Journal zusammen.

  • Unternehmen in Deutschland: Rund 13 % mehr Insolvenzanmeldungen als im Vorjahr meldet das Statistische Bundesamt für September 2024. Genaue Werte und Vergleichszahlen kennt die Zeit.

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Veröffentlicht am : 23.10.2024