Was bremst unternehmerische Nachhaltigkeit aus? Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen beim Umsetzen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien und was treibt sie an? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der Sustainability Transformation Monitor 2025 der Bertelsmann Stiftung, eine Befragung von circa 600 Nachhaltigkeitsverantwortlichen der deutschen Wirtschaft.

Ein zentrales Ergebnis der Studie: Politische und regulatorische Unsicherheiten sind zunehmend Hemmnisse für die nachhaltige Transformation in Unternehmen. Dies gaben 71 % der Befragten in der Realwirtschaft und 79 % in der Finanzwirtschaft an. So wird die Umsetzung geplanter Maßnahmen nicht wie erwartet vorangetrieben und das obwohl Nachhaltigkeitsstrategien in vielen Unternehmen fest verankert sind. So haben nur 13 % der Unternehmen ihre Pläne zu Klimazielen tatsächlich umgesetzt und 10 % gaben ihre Nachhaltigkeitsziele ganz auf.

Und dennoch gilt die Politik bei einem Großteil der Unternehmen weiterhin auch als Transformations-Treiber. Noch stärker motivieren allerdings zukünftige Generationen: Die Jugend und zukünftige Mitarbeiter:innen gaben fast drei Viertel der Befragten als Treiber an. Gleichzeitig fehlen aus Sicht vieler Unternehmen jedoch finanzielle Anreize für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien.

Positiv hervorzuheben ist, dass mit einem auf 51 % gestiegenen Anteil immer mehr Unternehmen eine Nachhaltigkeitsabteilung besitzen und zudem inzwischen circa 91 % der Befragten ihren CO2-Fußabdruck kennen, zum Teil sogar entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

• Benachteiligung im Homeoffice: Regelmäßiges Homeoffice führt zu schlechteren Aufstiegschancen. Wer drei bis vier Tage von zuhause arbeitet, wird als weniger engagiert und produktiv wahrgenommen. Besonders benachteiligt sind dabei Kinderlose, wie ein Bericht der Hans-Böckler-Stiftung zeigt.

• Altersdiskriminierung: Laut einer Umfrage hat fast die Hälfte der Deutschen über 16 Jahre schon einmal Altersdiskriminierung erlebt, besonders im Berufsleben. Beruhend auf der Annahme, dass man bestimmte Fähigkeiten nicht mehr oder noch nicht besitzt, sind sowohl jüngere als auch ältere Menschen betroffen, berichtet die Tagesschau.

• Überstunden: Das Gesamtniveau der Überstunden bleibt auf einem hohen Niveau und mehr als die Hälfte wird nicht vergütet. Auffällig ist auch, dass im Homeoffice mehr Überstunden geleistet werden. Doch diese Entwicklungen haben nicht nur negative Auswirkungen auf die Arbeitsqualität, sondern vor allem auch auf die Gesundheit, wie aus einer neuen Studie des DGB hervorgeht.