Networking in der Arbeitswelt

Networking will gelernt sein – und zwar schon früh zu Beginn der Karriere. So argumentiert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung basierend auf mehreren Studien und konstatiert: Wer neben dem Studium bereits mit den richtigen Kolleg:innen zusammenarbeitet, verbessert auch seine späteren beruflichen Startchancen.

Dadurch werden die rund 40 % der Studierenden, die in studienfachfremden Jobs – primär Gastronomie und Einzelhandel – arbeiten, tendenziell ausgeschlossen. Wer aber bereits im Studium einer studienfachnahen Tätigkeit nachgeht und dabei mindestens drei Monate lang dieselbe Stelle besetzt, verbessert seine beruflichen Chancen bedeutend, so das IAB. Dies lässt sich auf diverse Branchen anwenden: 14 % der Studierenden arbeiten etwa bereits in wissenschaftlichen Feldern, 10 % im Gesundheits- und Sozialwesen.

Branchenunabhängig lässt sich dabei bereits ein Netzwerk an Kolleg:innen aufbauen, das für den Berufseinstieg bedeutend sein kann. Die genauen Vorteile unterscheiden sich zwar je nach Branche, Arbeitgeber und Job – grundsätzlich vorstellbar ist aber, dass Empfehlungen für die Studierenden als neue Mitarbeitende an Firmen ausgesprochen werden. Weitere Möglichkeiten sind etwa transparente Gespräche über Einstiegsgehälter, das Weiterleiten relevanter Stellenangebote oder Motivation für ein zusätzliches Studium bzw. den Erwerb weiterer Qualifikationen.

Auch beim Gehalt macht dieses Netzwerk einen Unterschied: Wer mit höher qualifizierten Kolleg:innen zusammengearbeitet hat, erhält im Schnitt beim Berufseinstieg etwa ein Prozent mehr Lohn als das durchschnittliche Einstiegsgehalt. Daher argumentiert das IAB, dass hier bereits während des studienbegleitenden Jobs relevante Kenntnisse und Fertigkeiten weitergegeben wurden, von denen die Studierenden später profitieren konnten. Daran zeigt sich gleichzeitig, dass die Bedeutung eines derartigen Netzwerks weit über den finanziellen Aspekt hinausgeht: Insbesondere profitieren Berufseinsteiger:innen von den Skills, Erfahrungswerten und Empfehlungen, die von älteren Kolleg:innen weitergegeben wurden.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Interne Teamkultur: Was zeichnet ein gutes Meeting aus – und was sollte man auf keinen Fall tun? Diese Fragen beantwortet der Psychologe Steven Rogelberg im Zeit-Interview (€).

  • Neueinstellungen: Knapp 40 % aller neuen Stellen sind aktuell befristet, besonders bei jungen Beschäftigten ist fast die Hälfte davon betroffen. Details dazu, welche Berufsgruppen an welchen Orten besonders betroffen sind, kennt die Hans-Böckler-Stiftung.

  • Weiterbildung: Der deutsche Arbeitsmarkt braucht neue Reskilling-Strategien, vor allem angesichts des Fachkräftemangels. Welche Skills Arbeitnehmer:innen besonders brauchen und wie sie diese erlangen können, hat die Münchner Professorin Monika Schnitzer für das Handelsblatt zusammengefasst.

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Veröffentlicht am : 16.10.2024