Jede:r dritte Beschäftigte in Deutschland hat schon rechtsextreme Einstellungen am Arbeitsplatz wahrgenommen, fast zehn Prozent waren als Opfer bereits persönlich davon betroffen. Diese erschreckenden Daten hat eine neue Studie von Gesicht Zeigen! gesammelt, die damit erstmals einen Einblick in die Verbreitung von Rechtsextremismus in der deutschen Arbeitswelt ermöglicht.
Neben der Existenz derartiger Einstellungen stellt auch das Verhalten der Unternehmen oftmals ein Problem dar: In weniger als 20 % der berichteten Fälle wurden entsprechende Maßnahmen oder Sanktionen umgesetzt. Dabei sind diese hochgradig effektiv: Rund 75 % der Befragten, die derartige Reaktionen miterlebt haben, werten die gewählten Maßnahmen als erfolgreich und konnten keine Wiederholung rechtsextremer Vorfälle beobachten. Fast zwei Drittel der Befragten, die rechtsextreme Vorfälle wahrnehmen, wünschen sich jedoch mehr Engagement vom Arbeitgeber.
Die Studie thematisiert auch die Folgen für das Betriebsklima betroffener Unternehmen und konstatiert, dass eine deutliche Mehrheit allgemein negative Auswirkungen beobachtet. Ein Drittel befürchtet zudem Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung und -sicherung. Dagegen sind jedoch 20 % der befragten Beschäftigten der Meinung, dass die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen keinerlei Auswirkungen auf den Arbeitsplatz, den Ruf des Unternehmens oder den Erfolg der Fachkräftesicherung habe. Unter Entscheider:innen ist sogar jede:r Dritte dieser Meinung. Für die Geschäftsführerin von Gesicht Zeigen!, Sophia Oppermann, ist dies ein klares Zeichen, dass die von Rechtsextremismus ausgehende Gefahr noch immer unterschätzt werde.
Aus diesem Grund fordert sie von Unternehmen eine klare Positionierung und entschiedenes Handeln gegen Rechtsextremismus. Mögliche Maßnahmen seien etwa die Verankerung demokratischer Werte im Unternehmensbild, die Etablierung jährlicher Workshops oder Weiterbildungen zum Thema sowie die Einführung einer festen Ansprechperson im Unternehmen.
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Ökologische Transformation: Ob Regionen die im Zuge der Transformation entstandenen Arbeitsplatzverluste ausgleichen können, hängt stark von der Branchenstruktur vor Ort ab – und diese variiert in Deutschland je nach Standort sehr. Wo energieintensive Branchen besonders besonders stark vertreten sind und welche Auswirkungen auf die regionalen Arbeitsmärkte erwartet werden, untersucht eine Studie des IAB.
Homeoffice: Nur vier Prozent der Unternehmen wollen Homeoffice wieder komplett abschaffen, fand eine ifo-Umfrage heraus. Für welche Optionen sich die anderen 96 % entschieden haben, zeigt das Handelsblatt.
Rentenpolitik: Die CDU hat bereits einige Pläne verkündet, die sie bei einer Übernahme der Regierungsverantwortung umsetzen würde. Nun äußert sie sich auch zur Rentenpolitik: Das Renteneintrittsalter solle schnell erhöht werden. Details kennt der Tagesspiegel.
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Veröffentlicht am : 21.08.2024