Sind Arbeitsmodelle mit starren Arbeitszeiten – egal ob Teil- oder Vollzeit – noch zeitgemäß? Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung beantwortet diese Frage ganz klar mit Nein. Dabei sollten die Befragten verschiedene Stellenanzeigen hinsichtlich ihrer Attraktivität bewerten, u.a. in Hinsicht auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Statt fester Arbeitszeiten fordert ein Großteil der rund 2.500 Befragten flexible Modelle, sowohl hinsichtlich des Umfangs als auch der Lage der Arbeit. Besonders hervorgehoben wurde zudem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine Stelle mit festen Arbeitszeiten bevorzugen lediglich 30 % der Befragten.
Während fast die Hälfte der Frauen (48 %) in Deutschland in Teilzeit arbeitet, sind es auch gerade Frauen, die sich mehr Flexibilität bei der Wahl von Arbeitsumfang und -ort wünschen. Beliebt sind zudem Gleitzeitoptionen oder die Möglichkeit, ohne Kernarbeitszeiten vollständig flexibel über die eigene Arbeitszeit zu entscheiden. Einflussreich sind dabei auch die eigenen Kinder: Frauen mit einem jungen Kind bevorzugen nur zu 21 % Vollzeitstellen. Gleichzeitig sind auch Teilzeitmodelle ohne die Option einer flexiblen Stundenaufstockung unbeliebt. Gerade Mütter beginnen aufgrund einer stereotypen Aufteilung der Care-Arbeit beim Wiedereinstieg ins Berufsleben häufig mit einer Teilzeitstelle. Kann diese später nicht flexibel aufgestockt werden, geraten Frauen in die “Teilzeit-Falle” und verpassen Karrierechancen und die Möglichkeit, ihr berufliches Potenzial voll zu entfalten.
Damit zusammenhängend spielt auch der Faktor Familienfreundlichkeit eine große Rolle für die Befragten. Die Erwähnung eines familienfreundlichen Arbeitsumfeldes in der Stellenausschreibung stellt für 44 % der Mütter mit jungen Kindern einen wichtigen Aspekt dar. Ebenso schätzen Frauen und Männer die finanzielle Unterstützung des Arbeitgebers bei der Kinderbetreuung und Betreuungsmöglichkeiten in der Nähe des Arbeitsplatzes.
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Veröffentlicht am : 13.09.2024