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Neue Arbeitslosenzahlen zeigen Rekordwert. Dennoch blicken die meisten Beschäftigen positiv auf ihre berufliche Zukunft.
Die Bundesagentur für Arbeit hat im August ihre Bilanz vorgelegt: Die Zahl der Erwerbslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 46.000 und überschritt damit erstmals seit 2015 wieder die Marke von drei Millionen. BA-Chefin Andrea Nahles verweist aber auf die saisonbereinigten Daten, die einen leichten Rückgang zeigen.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Arbeitslosenzahlen blicken die meisten Beschäftigten in Deutschland zuversichtlich auf ihre berufliche Zukunft. Eine aktuelle IW-Studie zeigt, dass 89 Prozent ihren Arbeitsplatz für sicher halten – ein Anstieg gegenüber 85 Prozent im Vorjahr. Nur fünf Prozent fürchten sowohl den Verlust ihres Jobs als auch schlechte Chancen auf eine neue Anstellung.
Besonders in der Industrie ist die Skepsis spürbar. Dort liegt der Anteil der Pessimist:innen bei knapp acht Prozent. Auffällig ist, dass 53 Prozent von ihnen technologische Entwicklungen als Gefahr für ihre Qualifikationen betrachten, während diese Sorge unter den Optimistischen lediglich 17 Prozent teilen. Das Nebeneinander von steigender Arbeitslosigkeit und gleichzeitig stabil hohem Vertrauen in die eigene Beschäftigung verdeutlicht die Diskrepanz zwischen objektiven Daten und subjektiver Wahrnehmung.
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Beschäftigung in Teilzeit erreicht neuen Höchstwert: Im zweiten Quartal 2025 erreichte die Teilzeitquote in Deutschland mit 40,1 Prozent einen historischen Höchstwert, während gleichzeitig die Zahl der Vollzeitbeschäftigten sank und die Wochenarbeitszeit der Teilzeitkräfte mit durchschnittlich 18,62 Stunden ebenfalls so hoch war wie nie zuvor. Experten führen die Entwicklung insbesondere auf das starke Wachstum von Teilzeit-intensiven Branchen wie Pflege und Erziehung zurück - damit wird Teilzeitarbeit mittlerweile als Norm angesehen.
Deutschland gilt als unfreundlich: Trotz seiner wirtschaftlichen Stärke und Umweltfreundlichkeit gilt Deutschland als nicht besonders aufgeschlossen gegenüber Arbeitsmigration. Laut der Expat Insider-Umfrage, die subjektive Erfahrungen von Migrant:innen erfasst, landet das Land als Wunsch-Arbeitsort nur auf Platz 42 von 46. Ausschlaggebend sind vor allem eine schwache Willkommenskultur, aber auch Probleme wie mangelnde Digitalinfrastruktur, Wohnraummangel und eingeschränkte Lebensqualität. Positiv fällt hingegen die Bewertung bei Arbeitnehmerrechten und Arbeitszeiten aus – hier schafft es Deutschland unter die Top 25.
Bürgergeld-Empfänger: Zwischen November 2023 und November 2024 hat sich die Anzahl der Bürgergeld-Empfänger:innen deutlich erhöht. Besonders betroffen sind sogenannte Aufstocker, die trotz Erwerbstätigkeit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind - viele davon ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Was zunächst nach einem sozialpolitischen Problem klingt, bewertet der bewertet der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) positiv: Die Entwicklung zeige, dass es gelungen sei, zahlreiche Ausländer:innen über Ausbildungs- und Teilzeitjobs nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Dieser Text ist zuerst im wöchentlichen politjobs-Newsletter als Editorial erschienen. Wenn du diesen Newsletter mit den neuesten Jobs aus dem Politikbetrieb jeden Mittwoch direkt per Mail erhalten möchtest, kannst du ihn hier abonnieren.
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