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Migrantische Perspektiven: Was sind Arbeitsfelder der Ankunft?

Migrantische Perspektiven: Was sind Arbeitsfelder der Ankunft?

Neu in Deutschland? Oftmals führen die ersten Jobs in Gastronomie, Reinigung und Pflege, zeigt eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung.

Welchen beruflichen Tätigkeiten gehen Einwander:innen, die neu nach Deutschland gekommen sind, direkt nach ihrer Ankunft nach? Warum wählen sie diese sogenannte “Ankunftsarbeit” und welche Ziele verfolgen sie dabei? Diese Form der Erwerbstätigkeit untersucht eine neue Studie von Forschenden aus Kassel, die rund 30 migrantische Arbeitnehmer:innen zu ihren beruflichen Erlebnissen und Perspektiven befragt haben.

Die Studie konzentriert sich auf drei Berufsfelder: Gastronomie, Reinigung und Pflege werden als zentrale Branchen der Ankunftsarbeit untersucht, da sich hier – oft abseits von regulärer, berufsförmiger Arbeit – ein deutlich erhöhter Anteil migrantischer Arbeitnehmer:innen findet. Dabei stellt die Pflege als einzige Branche eine potentiell dauerhafte bzw. längerfristige Beschäftigung dar. Die anderen beiden Branchen werden aufgrund ihrer oft prekären Arbeitsbedingungen und fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten in der Regel eher als Übergangslösung gesehen. So können sich Befragte beispielsweise vorstellen, nach dem Erwerb von Sprachkenntnissen den Job zu wechseln oder Ausbildungen und Qualifikationen aus ihrem Herkunftsland in Deutschland anerkennen zu lassen.

Insgesamt zeigt sich, dass die drei untersuchten Branchen aufgrund der relativ niedrigen Zugangsschwelle und informellen Arbeitsverhältnisse für neu immigrierte Personen attraktiv wirken, langfristig aber dennoch “qualifiziertere” Tätigkeiten angestrebt werden. Dabei spielt auch die Wahrnehmung anderer Berufe als sozial höherwertig eine Rolle. Weiterhin äußern die Forschenden jedoch die Sorge, dass Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Migrierten nicht wahrgenommen werden, da sie sich nicht als Zielgruppe verstehen oder bei ihnen schlicht Wissen über diese Möglichkeiten fehlt – was den beruflichen Um- oder Aufstieg letztlich verhindern kann.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Soft Skills: Über die Hälfte der meistgefragten Skills bei Arbeitnehmer:innen gehört zu den Soft Skills. Dies zeigt eine LinkedIn-Analyse von Stellenanzeigen und Neueinstellungen im Laufe des Jahres 2023. Besonders beliebte Skills waren dabei Kommunikationsfähigkeit, Kundenbetreuung und Führungskompetenz: Als “Skill of the moment” wird zudem Anpassungsfähigkeit aufgeführt.

  • Diversität am Arbeitsplatz: Eine inklusive und diversitätssensible Arbeitskultur soll der “Arbeitskreis Diversität” schaffen, der 2022 beim Deutschen Stiftungsrat seine Arbeit aufnahm. Ein Porträt verrät nun mehr über die Tätigkeiten und Ziele des Arbeitskreises.

  • Wirtschaftspolitik: Das Wachstumschancengesetz soll entlastend für Betriebe der deutschen Mittelschicht wirken, wird jedoch im Bundesrat aktuell von CDU und CSU blockiert. Aus diesem Grund erhöhen Wirtschaftsverbände nun den Druck auf die politisch Verantwortlichen und fordern eine rasche Verabschiedung des Gesetzes.

  • Ostdeutsche in Führungspositionen: Statistiken über die Unterrepräsentanz Ostdeutscher in Führungspositionen werden regelmäßig veröffentlicht und diskutiert, nur selten stößt man jedoch auch auf eine empirische Untersuchung der Gründe für diese ungleiche Verteilung. Eine Studie des Leipziger Soziologen Jörg Hartmann hat sich nun genau damit beschäftigt.

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