Fachkräftemangel in Deutschland: Rückgang der Fachkräftelücke kein Indikator für Entspannung

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570.000 offene Stellen konnten vergangenes Jahr in Deutschland nicht mit qualifizierten Kandidat:innen besetzt werden – im Jahr 2022 war diese Lücke mit 630.000 noch knapp 11 % größer. Aber wie konnte sich die tatsächliche Fachkräftelücke trotz des viel zitierten Fachkräftemangels verkleinern? Dies erklärt eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA), das am Institut der Deutschen Wirtschaft angesiedelt ist.

Zunächst zeigt die Studie auf, in welchen Bereichen der Fachkräftemangel 2023 besonders drastisch ausfiel: Dazu gehören vor allem die Gesundheits- und Sozialberufe (56 % der Stellen unbesetzt) und der handwerkliche Sektor (53,7 % unbesetzt). In Verkehrsberufen stieg die Fachkräftelücke zudem deutlich an – um rund 89 % im Vergleich zum Vorjahr. Bei einem Großteil der Berufsfelder waren 2023 jedoch weniger Stellen unbesetzt als noch im Jahr zuvor.

Laut KOFA bedeuten diese Zahlen jedoch nicht, dass sich eine Entspannung des Fachkräftemangels beobachten lässt. Stattdessen lässt sich die aktuelle Situation auf ein sinkendes Angebot an Stellen zurückführen, was mit einer erhöhten Arbeitslosenquote einhergeht. Beide Faktoren sind symptomatisch für die aktuell eingetrübte wirtschaftliche Lage. Verbessert sich die ökonomische Gesamtsituation, wird wohl auch der Fachkräftemangel wieder drängender werden.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Digitalisierung: Arbeitsverträge in Deutschland können in Zukunft auch digital unterschrieben werden. Eine entsprechende Regelung soll in den Gesetzentwurf der Ampel zur Bürokratieentlastung eingefügt werden, schreibt die Saarbrücker Zeitung.

  • KI am Arbeitsplatz: Rund zwei Drittel der Studierenden rechnen damit, dass sie in ihrem zukünftigen Job auf Erleichterungen durch KI bauen können, wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft Ernst & Young zeigt. Demnach nutzen rund 86 % der Studierenden KI-Anwendungen zumindest gelegentlich.

  • Mitsprache im Unternehmen: Multinationale Konzerne erschweren aus Sicht der Beschäftigten oft eine wirksame Interessenvertretung für Arbeitnehmer:innen, zeigt eine Studie der Universität Trier. Zentrale Erkenntnisse der Studie hat die Hans-Böckler-Stiftung zusammengefasst.

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Veröffentlicht am : 03.04.2024