Gleichberechtigung im Fokus: Studie identifiziert sieben “Gender Gaps”

Liebe Leserin, lieber Leser,

internationaler Frauentag, Equal Pay Day, Equal Care Day: Die Liste der kürzlich stattgefundenen Aktions- und Feiertage mit Gleichstellungsbezug ist lang. Anlässlich dessen hat die Bertelsmann-Stiftung vergangene Woche eine neue Studie veröffentlicht, die sich mit strukturellen Hindernissen für die Gleichstellung am Arbeitsmarkt beschäftigt und dabei besonders die Probleme aufzeigt, mit denen Frauen konfrontiert sind. Dafür unterteilen die Autorinnen der Studie die statistisch belegbare Benachteiligung von Frauen in sieben “Gender Gaps”.

Neben eher selbsterklärenden und weithin bekannten Diskrepanzen wie etwa Gender Pay Gap, Gender (Work) Time Gap oder Gender Pension Gap gehören dazu auch seltener thematisierte Phänomene wie etwa der Gender Care Gap: Aktuell wird der Löwenanteil der Reproduktions- bzw. Care-Arbeit von Frauen übernommen, die pro Tag durchschnittlich 52 % mehr Care-Arbeit als Männer leisten.

Weitere Benachteiligungen für Frauen zeigen sich etwa hinsichtlich des durchschnittlichen Lebenserwerbseinkommens (Gender Lifetime Earnings Gap), der Finanzkompetenz und dem Wissen über langfristige finanzielle Absicherung (Financial Literacy Gap) sowie in der Einkommenslücke zwischen kinderlosen Frauen und Müttern (Motherhood Lifetime Penalty). Um gegen diese allgegenwärtigen Probleme vorzugehen, zeigen die Autorinnen der Bertelsmann-Stiftung verschiedene Handlungsoptionen für alle involvierten Akteure auf: Zum einen müssten aktuelle finanzielle Fehlanreize korrigiert werden und parallel eine neue Wertschätzung der (weiblichen) Erwerbsarbeit geschaffen werden. Zum anderen wird die Relevanz betont, traditionelle Rollenbilder aufzubrechen und die Arbeitslast durch Reproduktionsarbeit für Frauen zu verringern.

An dieser Stelle ein kurzer Disclaimer: Während die Studie der Bertelsmann-Stiftung einen wertvollen Beitrag zur quantitativen Erfassung weiblicher Benachteiligung leistet, konzentriert sie sich auf die Situation von Frauen in heterosexuellen Beziehungen und kann dadurch nicht erfassen, mit welchen strukturellen Problemen queere Frauen sowie nichtbinäre Menschen bei der Erwerbstätigkeit konfrontiert sind. Dies liegt sicher auch daran, dass belastbare und aktuelle Zahlen hierzu kaum bis gar nicht vorliegen. Auch für diese Diskriminierungserfahrungen muss somit mehr Raum und Sichtbarkeit geschaffen werden, um am Internationalen Frauentag und darüber hinaus tatsächliche Gleichstellung zu erreichen.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Zivilgesellschaftliches Engagement: Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern spielen Unternehmen eine große Rolle bei der Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements. Dies zeigt eine noch unveröffentlichte Studie, deren Erkenntnisse die Tagesschau zusammenfasst.

  • Tarifverhandlungen: Während die GDL noch immer einen aufsehenerregenden Streik durchführt, befinden sich derzeit auch andere Berufsgruppen im Arbeitskampf – so etwa die Ärzt:innen an Unikliniken.

  • Kurier- und Taxifahrdienste: Auf EU-Ebene befindet sich aktuell ein Gesetz in der Abstimmung, das die Arbeitnehmerrechte bei Onlineplattformen verbessern soll. Details wie etwa die Position Deutschlands kennt die SZ (€).

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Veröffentlicht am : 13.03.2024