EU-Kommission strebt mit neuer Richtlinie bezahlte Praktika als Standard an

EU-Kommission strebt mit neuer Richtlinie bezahlte Praktika als Standard an

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rund die Hälfte aller Praktikant:innen in der EU wurden 2019 (zum Zeitpunkt der letzten Erhebung) nicht bezahlt. In Deutschland beispielsweise müssen Pflichtpraktika nicht bezahlt werden, erst ab einer Praktikumsdauer von über drei Monaten gilt der Mindestlohn. An derartigen Umständen möchte die EU-Kommission nun etwas ändern und unternimmt einen neuen Vorstoß, um bezahlte Praktika als europäischen Standard zu etablieren: Vergangene Woche wurde dazu der Entwurf einer neuen Richtlinie vorgestellt.

Dieser enthält als zentrales Konzept die Grundregel, Praktikant:innen so zu bezahlen wie regulär angestellte Mitarbeiter:innen. Dadurch sollen zwei Ziele erreicht werden: Zum einen soll verhindert werden, dass junge Menschen bei der Leistung ihrer Praktika ausgebeutet werden. Zum anderen möchte die Kommission so dem Fachkräftemangel entgegenwirken, indem Praktika attraktiver gestaltet werden.

Gleichzeitig beinhaltet jedoch auch diese Richtlinie Ausnahmeregelungen: Verrichten Praktikant:innen andere Aufgaben als regulär Beschäftigte oder arbeiten sie insgesamt weniger, so darf auch die Bezahlung abweichend erfolgen. Dem europäischen Gewerkschaftsbund ETUC geht der Vorschlag der Kommission daher nicht weit genug: Die Richtlinie trage wenig dazu bei, den “Skandal” unbezahlter Praktika zu beheben, so eine Sprecherin des Bundes. Bis zur Umsetzung der Richtlinie werden allerdings auch noch einige Monate vergehen: Erst nach der Europawahl und der Neukonstituierung des Europäischen Parlamentes soll sie dort verhandelt werden.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Tarifverhandlungen: Wohl zur Freude aller Pendler:innen und Reisenden verkündeten die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL zu Beginn der Woche eine Einigung im Tarifstreit, deren Details das RND kennt. Weniger medienwirksam, aber dennoch erfolgreich konnte zudem die Ärztegewerkschaft Marburger Bund mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder einen neuen Tarifvertrag aushandeln. Allerdings steht die Zustimmung der Gremien beider Vertragsparteien noch aus.

  • Cannabis-Legalisierung: Seit dem Durchwinken durch den Bundesrat steht die (Teil-)Legalisierung von Cannabis fest. Welche Folgen hat das für den Arbeitsplatz? t3n hat bei einer Expertin für Arbeitsrecht nachgefragt.

  • Vier-Tage-Woche: Eine “Offensive zur Verkürzung der Arbeitszeit” fordert die Linke und sieht den öffentlichen Dienst dabei in einer Vorreiterrolle. Was genau im neu vorgestellten Konzept der Partei steht, fasst die Zeit zusammen.

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Veröffentlicht am : 27.03.2024