Hitze macht unproduktiv: Wirtschaftliche Folgen der Klimakrise

politjobs Magazin Hitzetage, Newsletter Editorial, 23.08.2023

Wirtschaft und Klimaschutz werden häufig gegeneinander ausgespielt: Es sei nicht möglich, Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu implementieren, ohne in diesem Zuge ökonomischen Schaden zu verursachen – so eine weit verbreitete Annahme. Eine neue Allianz-Studie zeigt nun aber, dass das unkontrollierte Fortschreiten der Klimakrise bereits ebenso schädlich für die Wirtschaft ist.

Die Studie befasst sich insbesondere mit Hitzewellen und ihren Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität, wodurch wiederum die Konjunktur beeinflusst wird. Berechnungen anhand der kürzlichen Hitzewellen in den USA, Südeuropa und China ergaben dabei Hinweise darauf, dass diese Hitzetage bereits 0,6 % des jährlichen Bruttoinlandsproduktes gekostet haben. Ein Tag mit extremer Hitze (über 32 Grad) habe dabei die gleichen volkswirtschaftlichen Auswirkungen wie ein halber Streiktag, so eine Allianz-Ökonomin. Die drastischsten Auswirkungen im europäischen Vergleich erlitten dabei Spanien: 37 “Hitzetage” seit Mai führen zu einem Schaden von 1 % der gesamten Wirtschaftsleistung.

Diese Berechnungen beziehen sich dabei rein auf die Arbeitsproduktivität. Andere Auswirkungen, etwa auf die Landwirtschaft, werden dabei noch nicht berücksichtigt. Dennoch zeigt sich bereits: Ein unkontrolliertes Fortschreiten der Klimakrise wird enorme volkswirtschaftliche Folgen haben – besonders dort, wo in den nächsten Jahren die Häufigkeit und Intensität solcher Hitzewellen steigen wird. Dabei gilt grob: Je mehr Hitzetage, desto größer der ökonomische Schaden.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Berufseinsteiger:innen: Beim ersten Job schon an Beförderung, Karriere und Top-Gehalt denken? Viele Berufsanfänger:innen gehen ganz anders an ihr Arbeitsleben heran – und legen eher Wert auf wenig Überstunden, wenig Stress und eine “Work-Langeweile-Balance”, so die Zeit (€).

  • Staatliche Unterstützung: Die Erwerbslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen sinkt: Im Vergleich zu 11,9 % im Jahr 2007 liegt die Jugenderwerbslosigkeit 15 Jahre später nur noch bei 6,0 %. Dennoch ist ein immer größerer Anteil der Jugendlichen auf staatliche Hilfen angewiesen, schreibt das ZDF.

  • Erwerbstätige in Deutschland: Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland steigt aktuell nur noch langsam und liegt unter dem EU-Durchschnitt. Details und genaue Zahlen kennt das RND.

  • Tarifverhandlungen: In Tarifverhandlungen wird von Arbeitnehmer:innen meist intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben, insbesondere von Gewerkschaften. Andreas Bachmeier hat sich für politik&kommunikation Gedanken darüber gemacht, wie auch Arbeitgeber mehr Aufmerksamkeit auf ihre Anliegen lenken können.

  • Homeoffice-Regelungen: Seit sich infolge der Covid-Pandemie Homeoffice verbreitet hat, konnten sich entsprechende Regelungen fest etablieren: In der Informationswirtschaft arbeiten etwa in 80 % der Unternehmen Mitarbeiter:innen mindestens einen Tag pro Woche remote. Zudem zeigte sich in Firmen, die ihre Mitarbeiter:innen ins Büro “zurückholen” wollten, oft Bedauern angesichts dieser Entscheidung: Viele Führungskräfte bereuen diesen Entschluss mittlerweile, schreibt t3n.

Dieser Text ist zuerst im wöchentlichen politjobs-Newsletter als Editorial erschienen. Wenn du diesen Newsletter mit den neuesten Jobs aus dem Politikbetrieb jeden Mittwoch direkt per Mail erhalten möchtest, kannst du ihn hier abonnieren.

Diese Woche gab es Jobs bei der Klenk & Hoursch AG, bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, bei BÜNDNIS 90/Die Grünen Landtag Thüringen und vielen weiteren.

Veröffentlicht am : 24.08.2023