Hollywood steht still: Zum ersten Mal seit über 60 Jahren streiken Autor:innen und Schauspieler:innen parallel. Bereits seit Mai ist die Writers Guild of America in den Arbeitskampf getreten, nun kommt die Screen Actors Guild hinzu. Grund dafür sind einerseits gescheiterte Gehaltsverhandlungen: Die Schauspieler:innen fordern Gehaltserhöhungen sowie Boni bei gut laufenden Streamingangeboten; die Produktionsstudios befinden sich aber ihrerseits in einer finanziellen Krise. Es spielt jedoch auch der Aufstieg künstlicher Intelligenz eine zentrale Rolle bei den Forderungen der Schauspieler:innen und Autor:innen: Beide Berufsgruppen haben Sorge, dass bei unreguliertem Einsatz von KI ihre Jobs in Gefahr geraten. So ist etwa vorstellbar, dass Drehbücher in Zukunft von KI geschrieben werden. Gleichzeitig könnte die Technik auch eingesetzt werden, um Schauspieler:innen künstlich zu generieren – was primär Statist:innen betreffen würde. Hier fordern die Gewerkschaften eindeutige Regelungen in den USA.
Und wie sieht die Lage in der deutschen Schauspielszene aus? Hierzulande werden Schauspieler:innen durch den Bundesverband Schauspiel vertreten. Dieser erklärte sich in einer Pressemitteilung solidarisch mit der amerikanischen SAG-AFTRA – und stellte gleichzeitig klar, dass insbesondere die KI-Regulierungen auf deutscher und europäischer Ebene ebenfalls eine große Rolle spielen. Zudem steigt auch in Deutschland angesichts der Inflation die Unzufriedenheit mit den Gehältern. Daher finden hier aktuell Verhandlungen statt, die Lage sei jedoch weniger zugespitzt als in den USA. Einen Streik schließt der Vorstand des Bundesverbandes dennoch nicht aus: Auch die deutsche Gewerkschaft sei durchaus fähig, in den Arbeitskampf zu gehen. Wenn Du Dich auch für die Anliegen der deutschen Filmwirtschaft interessierst, dann schau dir doch mal die Stelle als Referent:in (m/w/d) Öffentlichkeitsarbeit und Pressekommunikation bei der Produzentenallianz an.
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Ost-West-Differenz: Rund 13.000 Euro weniger verdienten Menschen in Ostdeutschland im Vergleich zu ihren westdeutschen Mitbürger:innen vergangenes Jahr. Damit ist die Lohndifferenz zwischen den Bundesländern gestiegen – laut der Linkspartei ein “politischer Skandal”, schreibt die Zeit.
Fachkräftemangel: Nur jede zweite Mutter geht einer bezahlten Arbeit nach, davon sind 70 % in Teilzeit angestellt. Häufig geschieht dies jedoch gezwungenermaßen und nicht aus persönlichen Wünschen heraus: Welche Schwierigkeiten für Mütter beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt auftreten und was dagegen unternommen wird, weiß die Tagesschau.
Corporate Social Responsibility: Wie kann unternehmerische Sozialverantwortung im Bereich Gesundheit gelingen? Dieser Frage widmet sich der Fehlzeiten-Report 2022 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. In 17 Fachbeiträgen von diversen Autor:innen werden Themen rund um Verantwortung und Gesundheit diskutiert.
KI am Arbeitsplatz: ChatGPT hilft bei Vielem – potentiell auch bei Gehaltsverhandlungen: Eine Anleitung dafür, wie man den Chatbot ideal dafür einsetzt, hat der Tagesspiegel (€) erstellt.
Ausschreibung: Für die EU-Organe arbeiten klingt spannend, aber unerreichbar? Eine Einstiegsmöglichkeit bieten die Ausschreibungen des European Personnel Selection Office. Hier werden aktuell insbesondere Beamt:innen für den Bereich Ökonomie gesucht.
Dieser Text ist zuerst im wöchentlichen politjobs-Newsletter als Editorial erschienen. Wenn du diesen Newsletter mit den neuesten Jobs aus dem Politikbetrieb jeden Mittwoch direkt per Mail erhalten möchtest, kannst du ihn hier abonnieren.
Diese Woche gab es Jobs beim Landkreis Calw, der Produzentenallianz, Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Sachsen und vielen weiteren.
Veröffentlicht am : 21.07.2023