Künstliche Intelligenz: Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus?

Künstliche Intelligenz der Zukunft, Magazin, politjobs Newsletter Editorial, 30.08.2023

Künstliche Intelligenz wird auf die Arbeit der Zukunft einen erheblichen Einfluss haben, so viel ist klar. Mit welchen Auswirkungen genau, ist hingegen noch weitestgehend unabsehbar. Als neuen Orientierungsrahmen hat die Internationale Arbeitsorganisation ILO nun eine Studie veröffentlicht, die die Folgen des Einsatzes generativer KI für den Arbeitsmarkt untersucht.

Eine zentrale Erkenntnis dabei: KI wird die menschliche Arbeitskraft nicht ersetzen, sondern eher augmentieren und komplementieren. Zwar können einige leicht automatisierbare Jobs auch von KI übernommen werden, gleichzeitig kann die dadurch freigewordene Zeit für neue Tätigkeiten genutzt werden, die menschliches Denk- und Planungsvermögen erfordern. So könnten reine Büro- und Verwaltungstätigkeiten in Zukunft wegfallen, andere Branchen spüren die Auswirkungen der KI jedoch weniger.

Neben der branchenbasierten Untersuchung beschäftigt sich die Studie auch mit länderspezifischen Auswirkungen und stellt fest, dass besonders Länder mit einem höheren Einkommen betroffen sind: Hier sind 5,5 % aller Jobs potentiell automatisierbar, in Ländern mit geringerem Einkommen sind es lediglich 0,4 %. Auch genderspezifische Folgen ließen sich messen: Der Anteil der Frauen, die von KI-basierter Automatisierung betroffen ist, liegt mit 3,7 % weltweit doppelt so hoch wie der Anteil der Männer (1,4 %). Zurückführen lässt sich dies primär auf die Art der ausgeübten Arbeit, wobei Frauen eher in Branchen mit leicht automatisierbaren Bürotätigkeiten zu finden sind.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Rechtslage: Das Internet ist kein rechtsfreier Raum – auch nicht bei privaten Chatgruppen. Dies zeigt ein kürzliches Urteil des Bundesarbeitsgerichts: Mitarbeiter:innen einer Firma wurden gekündigt, nachdem beleidigende, rassistische und sexistische Inhalte einer WhatsApp-Chatgruppe öffentlich wurden, die sich insbesondere gegen Kolleg:innen und Vorgesetzte richteten. Die Details des Urteils gibt es bei ntv.

  • Ausbildungen: Die Zahl neuer Ausbildungsverträge ist 2022 zwar leicht gestiegen, bleibt jedoch – besonders im Vergleich zu den Vorjahren – weiterhin niedrig. Auffällig ist dabei, dass vor allem Frauen mehr Ausbildungsverträge abschließen als noch im Vorjahr. Die Entwicklung der einzelnen Branchen fasst das ZDF zusammen.

  • Eltern im Job: Nur selten arbeiten beide Elternteile Vollzeit, wenn ihre Kinder noch jung sind. Wie sich dieses Modell doch umsetzen lässt und welche Erfahrungen man dabei macht, berichten zwei Familien dem Tagesspiegel (€).

  • Onboarding: Immer mehr frisch eingestellte Mitarbeiter:innen unterschreiben ihren Arbeitsvertrag, treten die Stelle aber nie an. Eine Umfrage des Recruiting-Unternehmens softgarden geht von rund 10 % der Jobsuchenden aus, die dieses “Ghosting” schon einmal umgesetzt haben. Die Gründe dafür hat der Spiegel gesammelt.

  • Mittelständische Unternehmen: Aktuell findet die Kabinettsklausur in Meseberg statt. Zu diesem Anlass haben mittelständische und Familienunternehmen in Deutschland einen Zehn-Punkte-Plan vorgelegt, der die Wirtschaft stärken soll – Details bei der SZ.

Dieser Text ist zuerst im wöchentlichen politjobs-Newsletter als Editorial erschienen. Wenn du diesen Newsletter mit den neuesten Jobs aus dem Politikbetrieb jeden Mittwoch direkt per Mail erhalten möchtest, kannst du ihn hier abonnieren.

Diese Woche gab es Jobs beim Europäischen Zentrum für Arbeitnehmerfragen, bei WMP HealthCare GmbH, bei Dr. Claudia Wein MdA und vielen weiteren.

Veröffentlicht am : 30.08.2023