KI in Bundesministerien: Ein Flickenteppich aus Regelungen

Seit der Vorstellung von ChatGPT hat sich nicht nur KI als Tool am Arbeitsplatz etabliert, auch die Diskussionen um die optimale Nutzung im beruflichen Kontext reißen nicht ab. Wie sich die Bundesministerien in dieser Debatte positionieren, ist nun der Business Insider nachgegangen. Anhand der vorliegenden Antworten aus den Ministerien zeigt er, wie unterschiedlich die Haltung zur Nutzung von KI sein kann.

Einerseits gibt es Ministerien, die die KI-Nutzung aus Datenschutzgründen stark einschränken oder gar nicht erst erlauben: Dazu zählt etwa das Umweltministerium, das aufgrund der nicht möglichen Datenanonymisierung die Nutzung von KI-Tools als unzulässig erachtet. Gleiches gilt für das Innen- und das Entwicklungsministerium, für deren Mitarbeiter:innen sogar der Besuch KI-basierter Webseiten verboten ist. Im Verteidigungsministerium ist die Nutzung von KI “im dienstlichen Betrieb bisher grundsätzlich nicht vorgesehen” und aufgrund rechtlicher Vorgaben faktisch nicht möglich. Mitarbeiter:innen können die entsprechenden Websites jedoch zumindest aufrufen.

Andererseits findet sich in vielen Ministerien das Gegenteil zu derart restriktiven Regelungen: In den Ressorts für Wirtschaft, Gesundheit und Finanzen ist die Nutzung von KI-Diensten gestattet und die Ministerien sehen sich als technologieoffen, solange der Datenschutz gewährleistet bleibt. Ähnlich wird die Nutzung im Arbeitsministerium geregelt, hier jedoch durch Leitlinien ergänzt. Das Auswärtige Amt setzt wie auch das Bildungsministerium auf zusätzliche Angebote für seine Mitarbeiter:innen in Form von Hinweisen, Schulungen und Informationsveranstaltungen zur KI-Nutzung.

Während die genannten Ministerien bereits einen für sich sinnvollen Umgang mit KI gefunden haben, prüfen vier Ministerien noch den optimalen Weg. Dazu gehört das Digital-/Verkehrsministerium, das eine Testgruppe zur Auseinandersetzung mit Datenschutz, Geheimschutz und IT-Sicherheit eingerichtet hat. Ein äquivalentes Vorgehen findet im Justiz- und im Landwirtschaftsministerium statt. Auch das Familienministerium testet die KI-Nutzung “explorativ” und erarbeitet momentan Leitlinien zur Nutzung von KI. Dies zeigt, dass auch auf Ebene der Bundesregierung bisher kein einheitlicher Umgang mit KI am Arbeitsplatz gefunden wurde.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Unterforderung im Job: Burnout ist für viele Arbeitnehmer:innen ein Begriff, doch wenige kennen das Gegenteil: Auch der “Boreout”, die ständige Unterbeschäftigung im Job, kann auf Dauer krank machen, erklärt Anna Friedrich bei der FAZ (€).

  • Gen Z auf dem Arbeitsmarkt: Was denken Arbeitnehmer:innen der Gen Z selbst über die Vorurteile, die ihnen von älteren Kolleg:innen und Vorgesetzten oft entgegengebracht werden? Zeit Campus (€) hat mehrere junge Menschen dazu befragt, was sie von Hierarchien, Arbeitsmoral und ähnlichen Themen halten.

  • Umgang mit Konflikten: Konflikte am Arbeitsplatz sind bereits prinzipiell stressig, die Situation verschlimmert sich jedoch, wenn dabei Führungskräfte involviert sind. Wie man damit optimal umgeht und möglichst seine Professionalität bewahrt, erklärt die Organisationsmentorin Isabell Prophet in ihrer t3n-Kolumne.

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Veröffentlicht am : 14.02.2024