New Work: Herausforderungen und Chancen

Das zu tun, was man “wirklich, wirklich will”, ist das Ziel vieler Menschen in (klassischen) Arbeitsverhältnissen. New Work verspricht genau das. In den 1970er Jahren erstmals in Erscheinung getreten, ist das Konzept dieser Tage aktueller denn je: Besonders in Zeiten großer Umbrüche und Unsicherheit, wie wir sie momentan erleben, setzt der New Work-Ansatz an und befähigt Menschen zur Selbstentfaltung. Dabei geht es nicht um eine Abkehr von der Arbeit an sich, sondern um ihre Transformation, so dass die Menschen selbstbestimmt und frei arbeiten können.

Ziel ist es, Beschäftigungsmodelle zu fördern, die es ermöglichen, sich vom starren Konzept der Lohnarbeit zu emanzipieren. Als Ergebnis sollen individuelle Interessen und Stärken im Fokus stehen. Ausgehend von der Erfahrung, dass die eigene Tätigkeit als wirksam und relevant wahrgenommen wird, kann so gleichzeitig auch das Gemeinwesen gestärkt werden. Diese Synergie ist es, die New Work für viele Menschen besonders attraktiv macht.

Doch neben den Vorteilen und Möglichkeiten bringen die Ansätze der New Work Welt auch Herausforderungen mit sich. So bietet die zunehmend individuell gestaltbare Entscheidung von Arbeitsort und -zeit zwar mehr Flexibilität und Souveränität, Faktoren wie die Entgrenzung von Arbeit und müssen jedoch ebenfalls bedacht werden, fordert Hans-Jürgen Urban in einem aktuellen APuZ-Artikel zu “New Work zwischen Entgrenzung und Empowerment”.

Die neue Ausgabe der Zeitschrift “Aus Politik und Zeitgeschichte” von der Bundeszentrale für politische Bildung widmet sich ganz der Geschichte und Zukunft der “Neuen Arbeit”, mit Beiträgen verschiedener Autor:innen und ihren Perspektiven zum Thema New Work.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Geschlecht und Einstellung: In einer Meta-Analyse wurden geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Einstellung für einen neuen Arbeitsplatz untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass die Diskriminierung von Frauen bei männlich konnotierten Arbeitsplätzen im Laufe der Zeit abnahm. Die Benachteiligung von Männern bei weiblich konnotierten Arbeitsplätzen blieb im Laufe der Zeit dagegen stabil.
  • Bafög: Das Deutsche Studierendenwerk bekräftigt seine Forderung nach einer Erhöhung der Bafög-Sätze und drängt auf eine Berücksichtigung der dafür notwendigen Mittel im Bundeshaushalt 2024. Die darüber entscheidende Sitzung findet diese Woche im Bundestag statt. Insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie ist bei vielen Studierenden die finanzielle Lage nach wie vor angespannt, wie das RND berichtet.
  • Studienkredit: Während der Pandemie hatte das Bundesbildungsministerium die Zinsen von Studienkrediten der KfW übernommen. Doch nun sind Studierende mit einem variablen Zinssatz und entsprechenden Kostensteigerungen zur Ausbildungsfinanzierung konfrontiert. ZDFheute stellt auf Instagram die Problematik anschaulich dar.
  • Bürgergeld: Die Erhöhung des Bürgergeldes ab 2024 scheint für manche unzufriedene Arbeitnehmer:innen verlockend zu sein. Vor falschen Schlüssen und vorschnellen Kündigungen warnt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jedoch eindringlich. Der SPIEGEL zitiert dazu den deutlichen Wortlaut des Ministers bei der Sendung “hart, aber fair”.

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Veröffentlicht am : 16.11.2023