Berliner Politikbetrieb: Spitzenpositionen weiterhin deutlich männlicher besetzt

Rund 2.130 Spitzenpositionen gibt es im Berliner Politikbetrieb – im Bundestag, in Parteifunktionen, in Unternehmen, Verbänden und im Journalismus. Davon sind lediglich 33,94 % weiblich besetzt, konstatiert der ”Frauen in der Politik Report 2023”, der vergangene Woche von der Quadriga Hochschule zusammen mit der Zeitschrift politik&kommunikation veröffentlicht wurde.

Untersucht wurden dabei zum einen Parteispitzen, Fraktionen und der Bundestag samt seinen Ausschüssen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere CDU/CSU, FDP und AfD überwiegend männlich dominiert sind, während die SPD zumindest annähernd Parität erreicht. Grüne und Linke weisen hingegen überwiegend Frauen in ihren Spitzenpositionen auf, was der Report u.a. auf Paritätsregelungen bei der Listenaufstellung zurückführt. In den Bundestagsausschüssen zeigt sich hingegen auch eine thematische Trennung: Die Ausschüsse zu Familie, Bildung und Ernährung sind zu einem Großteil weiblich besetzt, während die übrigen 22 Ausschüsse mehrheitlich männlich sind – sieben davon sogar mit einem Frauenanteil von unter 25 %.

Über diese Untersuchung hinaus beleuchtet der Report zum anderen auch den “erweiterten Politikbetrieb”, der den Politikjournalismus, Unternehmen und Wirtschaftsverbände, nachgeordnete Bundesbehörden und Gewerkschaften ebenso umfasst wie Wohltätigkeitsverbände, NGOs und Public Affairs-Agenturen. Hier ergaben sich auf Führungsebene Frauenanteile zwischen 21 und 42 %, bei den Leitungsebenen im Public Affairs-Sektor liegt der Anteil lediglich bei 11 %. Parität erreicht somit keiner der Bereiche.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Unternehmen und Politik: Von vielen Unternehmen kamen bislang keine Statements zum aktuellen Aufstieg der AfD. Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert nun eine klare Haltung von Unternehmer:innen gegen die Normalisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Positionen – und warnt vor der Abschreckung ausländischer Arbeits- und Fachkräfte, sollte sich das aktuelle “Klima der Spaltung” verfestigen.

  • KI am Arbeitsplatz: Der Hype um neue KI-Tools begann vor rund einem Jahr und konnte sich bis heute halten. Dies nimmt die SZ zum Anlass, eine Art Zwischenfazit zu ziehen und zu beleuchten, inwieweit KI in der Arbeitswelt genutzt wird und inwieweit dies tatsächlich zu Erleichterungen führt.

  • Integration: Über die Hälfte aller Geflüchteten, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland kamen, haben inzwischen einen festen Job – einer Studie zufolge sogar zunehmend als Fachkräfte. Untersucht hat dies das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung gemeinsam mit der Universität Bamberg.

  • Welttage: In dieser Woche fanden gleich zwei Welttage statt, die Aufmerksamkeit auf Themen von hoher Relevanz lenken sollen: Am 3. Dezember fand der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen statt, anlässlich dessen das Deutsche Institut für Menschenrechte mehr Einsatz für Inklusion und Selbstbestimmung – auch in der Arbeitswelt – forderte. Darauf folgte am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamtes, den u.a. Bundespräsident Steinmeier mit einer Ordensverleihung an ehrenamtlich engagierte Menschen beging.

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Veröffentlicht am : 06.12.2023