Toxisch, typisch oder ideal: Über die Kategorisierung von Arbeitstagen

Kategorisierung von Arbeitstagen, 26.05.2023, Newsletter

Grundsätzlich gibt es fünf verschiedene Arten von Arbeitstagen, so das Ergebnis einer Studie der Virginia Commonwealth University. Per Umfrage, die sich mit den alltäglichen Arbeitserfahrungen von Arbeitnehmer:innen beschäftigte, identifizierten die Forscher:innen verschiedene Dimensionen und Schlüsselfaktoren, die über den Tag hinweg beeinflussend wirken. Aus der Kombination dieser Faktoren wurden die fünf Typen abgeleitet:
Auf der eher negativen Seite lassen sich “toxische” und “ungebundene” Tage ansiedeln, positiv sind dagegen eher die “idealen” Tage. Dazwischen liegt der “typische” Tag. Eine Ausnahmesituation stellen sogenannte “Krisentage” dar. Diese Krisentage kombinieren toxische und ideale Tage und zeichnen sich durch die Beschäftigung mit zentralen arbeitsbezogenen Problemen aus.
Im Anschluss an diese Typisierung etablierten die Forscher:innen eine Verbindung zur kreativen Performance der Arbeitnehmer:innen. Wenig überraschend zeigte sich dabei, dass toxische und ungebundene Tage diese Performance eher hinderten, während ideale Tage im Vergleich die beste Performance ermöglichten. Ersteres ist insbesondere dann der Fall, wenn mehrere negative Tage hintereinander auftreten. Arbeitgeber:innen sollten daher auf die Tagesqualität ihrer Mitarbeiter:innen achten – und dafür sorgen, dass die negativen Tage sich bessern und zu idealen Arbeitstagen werden können.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Fachkräftemangel: Bereits jetzt herrscht in vielen Branchen akuter Mangel, doch das “Zeitalter der knappen Arbeitskräfte” hat gerade erst begonnen, schreibt der Business Insider. Dadurch ergeben sich einige Chancen für Arbeitnehmer:innen, aber auch Risiken und Gefahren.
  • Ausbildung: Auch Auszubildende fehlen dem deutschen Arbeitsmarkt. Der Indeed Ausbildungsreport 2023 hat daher untersucht, ob auch Bewerber:innen mit niedrigerem Schulabschluss mittlerweile gute Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. Tatsächlich nimmt die Offenheit gegenüber Hauptschulabsolvent:innen tendenziell zu, bis zur Chancengleichheit aller Schulabschlüsse muss jedoch noch einiges geschehen.
  • New Work: Kritik an New Work-Konzepten unterstellt Anhänger:innen alternativer Arbeitsmodelle häufig Faulheit und Arbeitsunwilligkeit. Warum diese Haltung falsch ist und wo in der New Work-Debatte weitere Fehlannahmen vorliegen, schreibt Isabell Prophet in einer t3n-Kolumne.
  • Onboarding: 17,8% aller neuen Mitarbeiter:innen kündigen ihren Job in den ersten 100 Tagen wieder – ein deutlicher Anstieg um rund 6% seit 2018. Ein gutes Onboarding kann dem entgegenwirken, schreibt die HR-Agentur softgarden in ihrem neuen Report über Onboarding. Der Report enthält neben Statistiken auch Möglichkeiten und Tipps für ein gelungenes Onboarding.
  • Tarifstreit: Vergangene Woche hat die ver.di-Bundestarifkommission dem Tarifergebnis im zweiten Anlauf zugestimmt. Somit erhalten ab Juni Beschäftigte von Bund und Kommunen ein höheres Gehalt; bis Ende 2024 soll eine Gehaltssteigerung um schrittweise 11,5% erfolgen.
  • Gen Z auf dem Arbeitsmarkt: Über die junge Generation Z sind bei Arbeitgeber:innen einige Vorurteile verbreitet – sie seien nicht gewillt, viel zu arbeiten, sondern würden Freizeit und kurze Arbeitszeiten bevorzugen. Dass diese Klischees nur bedingt zutreffen, zeigt eine LinkedIn-Umfrage: 81% der Menschen zwischen 16 und 28 sind demnach weiterhin bereit, für eine sinnvolle Arbeit viel zu leisten; 60% möchten Karriere machen und viel Geld verdienen. Weitere Zahlen und Hintergründe kennt die SZ.

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Diese Woche gab es Jobs bei Hendricks & Schwartz GmbH.,  bei JoinPolitics, beim International Institute for Strategic Studies – IISS-Europe und vielen weiteren.

Veröffentlicht am : 26.05.2023