Transformation des Arbeitsmarkts: Der Arbeitswelt-Bericht 2023

Transformation, 19.05.2023, Newsletter

Digitale und ökologische Transformation sind in aller Munde und beeinflussen jeden Bereich der Gesellschaft. Egal ob bei Kommunalwahlen, Start-ups oder großen Verbänden wie dem VDMA (letzterer hat übrigens zwei spannende Stellen bei politjobs), überall wird an dieser “Twin-Transition” gearbeitet. Dieses Thema steht daher auch im Mittelpunkt des Arbeitswelt-Berichts 2023, in dem zentrale Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt untersucht werden. Primär geht es dabei um Prozesse wie den demografischen Wandel, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung.

Der Bericht setzt zwei Schwerpunkte: Zum einen behandelt er die Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und die veränderten Anforderungen an Kompetenzen und Qualifikationen. Zum anderen geht er auf den Betrieb als Transformationsort und die dortige Gestaltung von Transformationsprozessen ein.
Im Ergebnis zeigt sich, dass umweltspezifische und digitale Kompetenzen von zunehmender Bedeutung sind. Betriebe sollten deshalb Weiterbildungen anbieten, um beispielsweise die Kompetenzen zum sicheren Umgang mit Daten zu stärken – um in der doppelten Transformation bestehen zu können. Neben der Etablierung nachhaltiger Arbeit sind auch gesellschaftliche Aspekte relevant: Soziale Sicherheit sollte gewährleistet werden und es ist ein stärkerer Fokus auf die Work-Life-Balance und den Erhalt von Beschäftigungsfähigkeit notwendig, um Arbeits-/Fachkräftemangel vorzubeugen. Zentral ist laut dem Bericht letztlich ein betriebliches Klima, in dem alle relevanten betrieblichen und überbetrieblichen Akteur:innen zusammenwirken, um die doppelte Transformation bestmöglich umzusetzen.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • KI in der Arbeitswelt: Viele Menschen hoffen darauf, dass durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ihre eigene Arbeitsbelastung verringert wird. Dies zeigt eine von Microsoft durchgeführte Erhebung zu aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, der sogenannte Work Trend Index. Dieser zeigt, dass 63 % der Arbeitnehmer:inen Aufgaben an KI delegieren würden, um ihren eigenen Workload zu verringern.
  • Digitalisierung: Durch Remote-Arbeit und digitales Arbeiten werden die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend durchlässig. Was manchmal praktisch ist, kann jedoch auch zur Belastung werden, wenn ständige Erreichbarkeit die Work-Life-Balance gefährdet. Wie man dagegen vorgehen kann, weiß der SRF.
  • Gesundheit im Job I: Durch Schichtarbeit und ähnliche Modelle kann es zu Erkrankungen kommen, weil gegen die innere Uhr gearbeitet wird. Einen besonders drastischen Fall, bei dem Brustkrebs gerichtlich als Berufskrankheit anerkannt wurde, schildert die Zeit (€).
  • Gesundheit im Job II: Auch die mentale Gesundheit kann unter der Arbeit leiden, wenn Stress und Angst zur Belastung werden. Eine aktuelle Erhebung des Mental-Health-Unternehmens Headspace beschäftigt sich mit genau dieser Thematik und zeigt, wie viele Arbeitnehmer:innen unter psychischen, arbeitsbedingten Belastungen leiden.
  • Internationaler Arbeitsmarkt: Der Ausschuss des Bundestags für Arbeit und Soziales war kürzlich in Island zu Besuch. Das Fazit des Ausschussvorsitzenden: Man könne sich dort was abschauen – was genau, fasst der Tagesspiegel zusammen.

Dieser Text ist zuerst im wöchentlichen politjobs-Newsletter als Editorial erschienen. Wenn du diesen Newsletter mit den neuesten Jobs aus dem Politikbetrieb jeden Mittwoch direkt per Mail erhalten möchtest, kannst du ihn hier abonnieren.

Diese Woche gab es Jobs bei der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.,  beim Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) in Göttingen, bei der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung (BKHS) und vielen weiteren.

Veröffentlicht am : 19.05.2023