Wie Betriebsräte die Demokratiezufriedenheit erhöhen

Die Demokratie muss aktiv bewahrt und geschützt werden – das zeigt sich aktuell so offen wie nie. Eine unkonventionelle Herangehensweise zur Verbesserung der Demokratiezufriedenheit präsentiert nun die Studie eines Lüneburger Wirtschaftswissenschaftlers: Dieser hat herausgefunden, dass Arbeitnehmer:innen eher mit dem politischen System zufrieden sind, wenn ihr Unternehmen einen Betriebsrat hat.

Zu diesem Schluss kam die Studie anhand der Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels. In der repräsentativen Erhebung lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Faktoren “Demokratiezufriedenheit” und “Vorhandensein eines Betriebsrats” herstellen und berechnen, dass Betriebsräte die Demokratiezufriedenheit der Angestellten im Schnitt um 3,5 % erhöhen. Hierbei ergibt sich im Osten Deutschlands sogar ein größerer Unterschied als im Westen. Diese Erkenntnisse stellen aus Sicht der Studie einen durchaus relevanten Effekt dar; geschätzt wird, dass die tatsächlichen Auswirkungen sogar noch größer sind.

Begründet wird dieser Betriebsrat-Effekt damit, dass positive demokratische Erfahrungen und Erlebnisse im Arbeitsalltag sich auf die Einstellung zur Demokratie generell auswirken und so eine Verbesserung der politischen Zufriedenheit hervorrufen. Der Studienautor rät daher zur Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung, um zugleich die Demokratie landesweit zu stärken – insbesondere dort, wo die Politikverdrossenheit groß und die Zahl der Betriebsräte niedrig ist.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • Gesundheit im Arbeitsalltag: Jede:r zweite Arbeitnehmer:in fühlt sich aktuell kraftloser als noch vor drei Jahren, ergab eine Umfrage des Hamburger Pinktum Institute. Die genauen Ergebnisse und Gründe hat das RND zusammengefasst.

  • Karriere: Remote und im Homeoffice arbeitende Personen werden deutlich seltener befördert als ihre Kolleg:innen im Büro, zeigt ein Bericht des Wall Street Journal. Bei t3n kommentiert Andreas Weck diese Art des Führungsstils mit einem deutlichen Urteil.

  • “Fake Work”: Auch für Arbeitgeber hat die Beschäftigung ihrer Angestellten im Homeoffice einen entscheidenden Nachteil: So lässt sich schwerer nachvollziehen, wann und wie intensiv Arbeitnehmer:innen arbeiten – und wann eher anderen Tätigkeiten nachgegangen wird. Dieses nun als “Fake Work” bezeichnete Phänomen erklärt die NZZ.

  • KI am Arbeitsplatz: Nicht nur der Arbeitsalltag an sich wird durch Künstliche Intelligenz massiven Veränderungen unterworfen werden, auch die Einkommensungleichheit könnte sich verschärfen, warnt eine Studie des IWF. Woran das liegt, wird in der FAZ erläutert.

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Veröffentlicht am : 24.01.2024