Rassismus in der Arbeitswelt: EU-Studie zeigt Verschlechterung der Lage für Schwarze Menschen

die neu veröffentlichte EU-Studie zu Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen in der EU hat bereits viel Aufmerksamkeit erregt. Sie zeigt etwa, dass besonders häufig in Deutschland von rassistischen Vorfällen berichtet wird. Doch welche Erkenntnisse lassen sich über die Arbeitswelt entnehmen?

Da die Studie bereits 2016 mit ähnlichen Themen und Methoden durchgeführt wurde, dient die neue Ausgabe auch als Statusanzeige, wie sich rassistische Diskriminierung in den letzten Jahren verändert hat. Im Bereich Arbeit zeigte sich dabei keine Verbesserung, tatsächlich habe sich die Lage für Schwarze Menschen sowohl bei der Arbeitssuche als auch im Arbeitsalltag verschlechtert. Jede:r Dritte der Befragten berichtete von diskriminierenden und rassistischen Erfahrungen bei der Jobsuche und in Bewerbungsprozessen – wobei dies in Österreich, Finnland und (erneut) Deutschland besonders häufig auftritt.

Auch im Bezug auf die Art und die Dauer der Arbeit lassen sich bestimmte Muster finden: Während die generelle Beschäftigungsrate Schwarzer Menschen mit 71 % kaum unter dem Bevölkerungsschnitt von 73 % liegt, sind sie überdurchschnittlich häufig in sogenannten “elementary occupations” beschäftigt (32 % gegenüber 8 % im Bevölkerungsdurchschnitt). Zudem arbeiten rund 30 % der Befragten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen und 35 % in einem Job, für den sie überqualifiziert sind.

Angesichts der diskriminierenden und rassistischen Strukturen, die in der Studie aufgezeigt werden, fordert die EU-Grundrechteagentur die konsequente Implementierung und Anwendung von Antidiskriminierungsgesetzen. Zudem sollen zur konkreten Verbesserung der Situation Schwarzer Menschen auf dem Arbeitsmarkt die sozioökonomische Integration umfassend unterstützt und ausländische (Aus-)Bildungsqualifikationen leichter anerkannt werden.

Diese Themen haben uns außerdem interessiert:

  • European Forum Alpbach: Vor wenigen Monaten fand das European Forum Alpbach statt, als Partnerorganisation des Forums berichteten wir und verlosten Tickets. Nun zeigen sich anhand erster Projekte langfristige Auswirkungen: Von den sogenannten Alpbach IDEAS, die auf dem YouTube-Kanal des EFA abgerufen werden können, befinden sich aktuell vier in der konkreten Weiterentwicklung.
  • Büroalltag: Dass im Arbeitsleben nicht immer nur spannende Aufgaben anstehen, sondern auch unliebsame Tätigkeiten erledigt werden müssen, lässt sich wohl nicht bestreiten. Daher hat t3n einige Tipps gesammelt, wie man auch derartige Aufgaben erledigt – anhand einer Befragung, welche To-Dos besonders unbeliebt sind.
  • Tarifverhandlungen: Kaum sind die Bahnstreiks des Sommers vorbei, drohen bereits die nächsten: Die Lokführergewerkschaft GDL stellt sich auf eine harte Tarifrunde ein, berichtet der RBB. Zudem wird auch im öffentlichen Dienst aktuell um neue Tarifvereinbarungen gestritten. Eine Einigung gab es dafür in den USA, wo die United Auto Workers einen neuen Vertrag mit bis zu 25 % mehr Gehalt erringen konnten.
  • Lebenshaltungskosten: Welche Städte und Regionen Deutschlands sind besonders teuer und welche besonders günstig? Damit hat sich eine erstmals durchgeführte Studie des IW Köln auseinandergesetzt, die für alle deutschen Landkreise die Lebenshaltungskosten aufzeigt.

Wenn es etwas anderes als Politikberatung und Public Affairs sein soll, empfehlen wir Dir das PEOPLE  & CULTURE Festival unseres Partners media:net berlinbrandenburg. Am 08.11.2023 stellen sich im Berliner Kino “Colosseum” innovative und kreative Unternehmen aus der Hauptstadtregion unter dem Motto “Filling the Gap” vor. Wir sind mit einem politjobs-Stand auch vor Ort. Die kostenlosen Tickets gibt es hier.

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Veröffentlicht am : 01.11.2023